Meine Geschichte

Ich bin Feministin. Das war ich schon immer. Aber lange habe ich mich zurückgehalten und mich nicht getraut, es der Welt zu erzählen und zu zeigen, wer ich bin und wofür ich stehe.

Geboren wurde ich vor 40 Jahren in Frankreich. Wie so viele Frauen wurde ich als „Mädchen“ erzogen: sei leise, behalte deine Meinung für dich, bleibe höflich, störe nicht und falle bloß nicht auf. Das tat ich, aber merkte ganz früh dabei, dass mit der Welt und wie sie Mädchen und Frauen behandelte irgendwas nicht stimmte. Ich regte mich innerlich auf über sexistische Äußerungen von Lehrkräften oder Familienmitgliedern, unangenehme Blicke und Sprüche auf der Straße, körperliche Übergriffe in den öffentlichen Verkehrsmittel oder auf Parties. Aber laut wurde ich nicht. Ich rebellierte nur in dem Rahmen, der für mich erlaubt war. Das Korsett des Patriarchats hatte mich gut im Griff.

Schule lief gut (ich war ja ein Mädchen!), ich absolvierte mein Jurastudium mit Fokus auf Völkerrecht und Menschenrechte. Meine Erfahrung in unterschiedlichen NGOs machte mich manchmal hoffnungsvoll, manchmal traurig und ich fühlte mich häufig hilflos. Bei Equality Now in New York fragte ich meine Mentorin, ob sie nach ihrer Elternzeit (eher Mutterzeit) weiter für die NGO arbeiten würde. Sie antwortete, sie wusste es nicht, da es in den USA (und auch in NGOs für Frauenrechte!) nicht unüblich war, Frauen während der (nicht bezahlten) Elternzeit zu feuern. Ich schüttelte mit dem Kopf.

Ich fing an dauernd über Frauenrechte zu denken, und nicht nur in anderen, fernen Ländern, aber vor allem hier, in Europa. Wie häufig wurde ich belächelt wegen meiner Meinung und meinen Aussagen! „Ach, du hast es doch voll gut hier als Frau. Es gibt hier keine Diskriminierung mehr“. „Frauen haben so viel erreicht in den letzten 50 Jahren, was willst du denn mehr?“.„ Es reicht jetzt mit Feminismus, wir haben die letzten Jahren viel zu viel darüber gesprochen.“ „Also, wenn ich eine Frau wäre würde ich mich über Komplimente über mein Aussehen total freuen!“. „Frauen, mit ihrem Körper, haben doch voll die Macht über Männer.“ Usw.

Inzwischen war ich nach Deutschland gezogen. Ich absolvierte mein zweites Studium, das Lehramtsstudium, mit der Hoffnung, etwas bei der jüngeren Generation zu bewirken. Beim Studieren der englischsprachigen Literatur und Filmen stützte ich mich auf Gender Theorien und Bild der Frau in den Medien. Das war so spannend!

Ich fing an als Lehrerin zu arbeiten und fand es toll. Ich wurde Gleichstellungsbeauftragte an der Schule und rief eine Vielfalt AG ins Leben. Bestimmt konnte ich mit meinem Einsatz bei manchen Schüler*innen oder Kolleg*innen eine Reflexion anstoßen und vielleicht sogar ein paar Samen des Feminismus pflanzen. Trotzdem suchte ich immer wieder nach neuen Wegen, Mädchen und Frauen dabei zu unterstützen, sich von gesellschaftlichen Erwartungen und Klischees zu befreien um ihr wahres Potential zu schöpfen, sodass wir alle zusammen Schritt für Schritt die Welt etwa besser und gleichberechtigter gestalten.

In der Zeit lief privat Einiges: Ich hatte geheiratet und eine Tochter bekommen, aber mein Leben war nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Gleichberechtigung gab es nicht, ich war im kompletten Widerspruch mit meinen inneren Werten. Ich traf die Entscheidung, nach knappen fünfzehn Jahren Beziehung mich zu trennen. Es war eine Befreiung und der Anfang einer langersehnten Transformation. Ich fing an, mich intensiv mit persönlicher Entwicklung zu beschäftigen. Lernte die Liebe meines Lebens und eine ganz andere Art von Beziehung kennen. Der Vater meiner Tochter und ich teilten uns zur Hälfte das Sorgerecht. Ich konnte meine Bedürfnisse äußern und Grenzen setzen. Ich wurde selbstsicherer. Auch im Thema Finanzen. Ich kaufte ein Haus, alleine. Ich lernte so viel über mich selbst und meine Verantwortung, mein Leben so zu kreieren, wie ich es mir wünsche. Und mir wurde klar, dass die Veränderung, die wir in der Welt sehen wollen, bei uns anfängt. Und dass Frauen, die selbst empowered und ermächtigt werden, ein Leben nach den eigenen Regeln zu führen, unsere Welt verändern können.

Lass uns eine Vision erschaffen, unser Potential (wieder)entdecken und unser Selbstvertrauen aufbauen, unsere Blockaden lösen und unsere inneren Kräfte und Ressourcen aktivieren. Lass uns unser Licht in der Welt strahlen.

Femme Coaching. Be the change.

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Coaching allein ist nicht die Lösung.